zimmer 115

Ich war froh, dass er wieder lachte, obwohl es auf Montas Kosten war. Ich bezweifelte ernsthaft, dass sie von seinem kleinen miesen Trick wusste. Aber bevor ich irgendwas dazu sagen konnte, glitt sein Blick an mir entlang und er meinte, die Ärzte hätten mich völlig stumpf vor seinen Augen ausgezogen. Sofort zog ich mir die Decken übers Gesicht. Ich konnte ihn in diesem Moment nicht ansehen. Viel zu peinlich.
"Find ich absolut nicht fair. Du hast jetzt einen enormen Vorsprung mir gegenüber", sagte ich mürrisch. Damit hatte er mich nur dazu gebracht, die Decken noch fester zu halten. "Willst du mir nicht vielleicht lieber verraten, was Monta so witziges gedacht hatte?", fragte ich, die Decke immer noch über dem Kopf. Ich musste einen Weg finden, zum Gegenschlag auszuholen, aber mir fiel spontan nichts ein, was schlimm genug wäre.

Als sie sich die Decke übers Gesicht zog lachte ich leise. Genau genommen hatte ich ja nicht viel gesehen. In dem Moment war ich einfach viel zu sehr mit meinen Sorgen um sie beschäftigt gewesen. Doch dass ich nicht wirklich viel gesehen hatte musste ich ihr ja nicht verraten. Ich schmunzelte.
"Da frägst du sie am besten bei Gelegenheit selbst. Sie scheint da ein paar Gedanken zu haben die ich nicht wirklich aussprechen will. Immerhin geht es in ihnen um mich." Wieder lachte ich leise.
Ich seufzte belustigt als sie die Decke immernoch über ihr Gesicht gezogen hatte. Ich stand von dem Stuhl auf auf dem ich die ganze Zeit gesessen hatte und setzte mich auf die Bettkante. Ich streckte meine Hand langsam nach dem oberen Ende der Decke aus und zog sie vorsichtig von ihrem Gesicht. Jedoch nur soweit, dass sie mich sehen konnte.
"Ich wollte dich nicht so in Verlegenheit bringen, Katie. Aber du hast wirklich keinen Grund deswegen peinlich berührt zu sein. Nichts von dem was ich gesehen habe söllte dich dazu bringen dich zu schämen.", sagte ich lächelnt und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Aber wenn du dich so im Nachteil fühlst erinnere mich nochmal dran wenn wir nicht unter Beobachtung sind. Dann können wir das ganz schnell ändern." Ich schmunzelte. Die Gedanken die mir dabei durch den Kopf kreisten behielt ich lieber für mich...
Oh ja, Montuna schien wohl doch etwas recht zu haben mit ihren Gedanken über mich.

Ich sah ihn über den Rand meiner Decke an. "Du weißt schon, dass ich solche.. hmm.. nennen wir es offensichtliche Einladungen nicht ausschlage, oder?" Lächelnd schürzte ich die Lippen. Eigentlich war es in Anbetracht der Situation unagebracht, immerhin war ich dem Tod eben von der Schippe gesprungen, aber in dem Moment war mir das egal. Mein Kopf brummte zwar noch ein wenig und ich fror noch leicht, aber das konnte ich mühelos in den Hintergrund drängen.
Ich klemmte mir die Bettdecken umständlich unter die Arme, dann legte ich die nun freie Hand auf die, die mit seiner verschränkt war. Einen Moment sah ich drauf, dann blickte ich in seine strahlenden Augen. "Ich liebe dich auch, Damon", flüsterte ich, aber das änderte nichts an der Aufrichtigkeit meiner Worte.

Als sie mich so über den Rand der Decke ansah und durch die Decke nuschelte hätte ich mich glatt noch ein zweites Mal in sie verlieben können. Und obwohl ich schon wusste was sie mir jetzt sagte schlug mein Herz einen Takt schneller als ich ihre Worte hörte: "Ich liebe dich auch, Damon." Ich nahm eine ihrer Hände und legte sie an meine Brust, da wo mein Herz schlug.
Das EKG hatte mir schon alles bestätigt was ihre Gefühle anging. Und zu hören wie ihr Herz wegen meiner eigenen Liebeserklärung schneller geschlagen hatte war fast noch schöner als sie es sagen zu hören und ich wollte, dass auch sie die Beschleunigung meines Herzens spürte. Ich lächelte und antwortete dann.
"Ich weiß. Du wurdest verraten.", sagte ich, grinste leicht und deutete mit dem Kopf leicht zu dem Monitur hin. "Außerdem höre ich auch so jeden deiner Herzschläge." Ich schenkte ihr einen liebevollen Blick.
Als ich sie dann wieder angrinste blieb dennoch etwas von diesem Blick in meinen Gesichtszügen hängen. "Hm...Ich kanns kaum noch erwarten von den Kameras wegzukommen.", hauchte ich und legte meine Lippen sanft auf ihre.

"Blöder Apparat. Eigentlich hätte Monta das nicht auch noch hören müssen", sagte ich lächelnd. Meine Hände ließ ich auf seiner Brust ruhen und ich konnte deutlich spüren, wie sein Herz dagegen hämmerte.
"Ganz langsam, Tiger. Noch bin ich nicht aus den Krankenhaus raus. Nach der Intensivstation kommen erst noch die normalen Stationen, bevor ich hier raus bin", nuschelte ich gegen seine Lippen. Da es mir eigentlich besser ging, konnte ich vermutlich bereits heute von der Intensiv runter. Ich sollte Mom und Dad vielleicht anrufen, ich war immerhin seit gestern Abend nicht mehr zu Hause gewesen.

Als Katie mich Tiger nannte unterdrückte ich leise lachend den Drang irgendein für einen Tiger typischen Laut von mir zu geben. Als Vampir war es ganz einfach mal zu fauchen oder etwas ähnliches zu tun. Nur würde das wohl etwas verrückt rüberkommen. Ich schmunzelte und schüttelte leicht den Kopf über mich selbst.
"Die normalen Stationen? Das klingt nicht so gut. Da musst du wohl noch eine Weile mit meinem Vorsprung leben. Würde ich mir nicht solche Sorgen um dich machen würde ich einfach einen der Ärzte dazu bringen dich zu entlassen. Dann würde ich dich selbst umsorgen." Ich lächelte sie an und strich ihr über eine Wange. Ich seufzte. "Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht. Du glaubst nicht was ich mir für Sorgen gemacht habe. Ich bin fast durchgedreht. Und dann wurde ich nicht mal zu dir gelassen. Sie haben mir lediglich dein Handy gegeben. Genau in diesem Moment hat dann auch Montuna eine SMS darauf geschrieben."
Jetzt sah ich sie ein wenig nachdenklich an. Noch einmal spielte ich die Szenen durch in denen ich sie so reglos im Bett liegen gesehen hatte. Ich schluckte, fing mich dann aber wieder und holte das Handy aus meiner Hosentasche hervor.
"Hier.", sagte ich und reichte es ihr lächelnt.

Lächelnd schürzte ich die Lippen. "Meine Eltern würden mich holen kommen, wenn sie erfahren würden, dass du mich aus dem Krankhaus geholt hast. Besonders meine Mutter würde sich mit dir anlegen. Glaub mir, das vermeidet man lieber, Vampir hin oder her. Heißt aber nicht, dass ich in diesem Moment nicht daran denke, wie du es doch tun würdest." Hoffentlich wurde er überhaupt schlau aus mir.
Ich nickte, als ich meine Hany entgegen nahm. "Du hast meine Nachricht gelesen? Hmm.. Dafür werd ich mir irgendwas einfallen lassen, Salvatore. Glaub mir. Niemand geht ungstraft an mein kleines Ein und Alles." Gespielt böse funkelte ich ihn an, dann laß ich schnell Montas Nachricht. Natürlich hatte sie es auch gespürt. Ich wusste nicht, warum mir im selben Moment ein Schmerz durch den ganzen Körper fuhr. Es fühlte sich alles andere als gut an. Ich krümmte mich ein wenig, aber es flaute schnell wieder ab. Keuchend ließ ich ich auf die praktisch aufrecht stehende Rückenlehne sinken.

Als sie das mit ihren Eltern sagte konnte ich wieder richtig lachen. Natrürlich. Ich konnte mir vorstellen wie ihre Eltern mich außeinandernehmen würden. Trotzdem hätte ich sie gerne einfach hier herausgeholt und sie einfach weiter bei mir gesund gepflegt. Dann würde mir das alles viel weniger dramatisch vorkommen und ich könnte sie die ganze Zeit sehen. Hier würde ich mich entweder an Besucherzeiten halten müssen oder meine Vampirkräfte einsetzen. Okay, garantiert würde ich eher zweiteres machen. Zumindest wenn sie nicht mehr in der Intensivstation lag. In den anderen Zimmern wären wir lästige Kameras los und niemand würde es merken, wenn ich sie außerhalb der Besucherzeiten besuchen würde. Ich schmunzelte.
"Wäre es dir etwa lieber gewesen ich hätte sie nicht gelesen und somit auch nicht deiner kleinen Hexe bescheid gesagt? Dann würdest du sicher noch immer hier liegen und höllische Kopfschmerzen durch die Wunde haben. Und glaub mir, ich hab in dem Moment an alles andere gedacht nur nicht daran wie du es finden würdest wenn ich deine Narichten lese." Kurz lachte ich leise. Doch als Katie sich plötzlich krümmte und sich ihr Gesicht vor Schmerz verzog schnellte ich sofort hoch und legte meine Hände auf ihre Schultern.
"Was ist los? Wo hast du Schmerzen? Ich hole sofort einen Arzt.", sagte ich und geriet fast wieder in Panik. Ich hätte sie fast durch eine Unterkühlung verloren und hatte Angst, dass da noch etwas war was die Ärzte und auch Montuna nicht entdeckt hatten.

Ich schüttelte schnell den Kopf. "Kein Arzt. Es geht wieder. Ich weiß nicht, was das war. Aber ich bezweifle, dass es etwas mit meinen Veletzungen zu tun hat." Ich nahm seine Hand und zog ihn wieder auf die Matratze. "Keine Panik. Mir geht es schon wieder besser", sagte ich aufrichtig.
Ich zog ihn so neben mich, dass ich meinen Kopf gegen seine Schulter lehnen konnte. Ich atmete tief durch und schloss die Augen. "Verrätst du mir vielleicht, warum dein Hemd feucht ist?", fragte ich leise.
Im Hintergrund hörte ich immer noch den blöden Apparaten piepsen, der mittlerweile völlig regelmäßig lief. Ich würde darauf bestehen, noch heute entweder entlassen oder zumindest verlegt zu werden. Ich hatte es definitiv satt, unter Beobachtung zu stehen.

Katie schüttelte bestimmt den Kopf und zog mich zurück auf die Matratze. Fast wäre ich wieder aufgestanden und hätte doch einen Arzt geholt. Doch Katie schien wirklich plötzlich keine Schmerzen mehr zu haben. Ich runzelte die Stirn. Es hatte nichts mit ihr zu tun? Kurz dachte ich nach. Und da kam es mir wie ein Geistesblitz: Montuna. Sie waren doch verbunden. Konnte Katie dann auch spüren, wenn sie Schmerzen hatte?
Sie lehnte sich gegen mich und ich vergrub mein Gesicht leicht in ihrem Haar, gab ihr einen Kuss darauf und beruhigte mich wieder. Doch obwohl sie wirklich keine Schmerzen zu haben schhien war sie nun leise als sie mit mir sprach.
Kurz lachte ich auf als ich bemerkte, dass mein Hemd wirklich noch feucht war.
"Der Schnee hat es durchweicht. Meine nasse Lederjacke müsste hier auch noch irgendwo bei deinen Sachen liegen. Als ich dich gefunden habe habe ich dir erstmal alle geopfert was ich hatte. Du hättest die Blicke der Nachbarn sehen sollen als ich das Auto geholt habe.
Wärst du also nicht bewusstlos gewesen hättest du jetzt also eine kleine Entschädigung." Ich lachte nochmals leise und zog Katie näher, schlang mein Arme um sie und ihre Decken, seufzte leise und spürte, dass sie etwas bedrückt zu sein schien.
"He, spürst du noch immer etwas? Willst du vielleicht lieber bei Montuna anrufen oder ihr schreiben?"

"Verdammt, jetzt kann ich mich wohl noch mehr über meine eigene Dummheit ärgern", sagte ich lächelnd. "Glückliche Nachbarn." Ich kicherte leise. Dann dachte ich an Monta. Sollte ich ihr wirklich schreiben? Ich wusste aus Erfahrung, dass wenn man Schmerzen hatte, nicht unbedingt antworten konnte. "Ich versuche es später. Jetzt würde es nichts bringen. Und nein, ich spüre nichts. Aber ich mache mir Sorgen. Sie ist immerhin wie die Schwester, die ich nie hatte."

"Solange du auch glücklich mit mir bist ist mir egal wie glücklich die Nachbarn über meinen Anblick waren." Ich lachte leise und schmunzelte. Ich hatte meinen Kopf noch immer an ihren gelehnt, oder wohl eher mit dem Kinn auf ihm.
"Wenn ich irgendetwas deswegen tun kann sag mir einfach was, okay? Ich würde es auf alle Fälle tun. Auch wenn ich am Ende nach ihr suchen müsste..."
Ich schob Katie ein kleines Stück von mir um sie dann fragend anzulächeln und hinter sie zu zeigen. "Darf ich? Oder hast du dann Angst, dass dir deine Decken wegrutschen könnten oder ich irgendetwas zum zweiten Mal sehen könnte?" Ich grinste sie an. Natürlich würde ich die Decken zwischen uns lassen. So skrupelos war ich dann nun auch wieder nicht. Ich wollte mich einfach nur hinter sie setzten um sie besser im Arm halten zu können.

Ich nickte schnell. "Bin ich." Ich musste ihm doch hoffentlich nicht sagen, wie glücklich ich war. Lächelnd beugte ich mich nach vorne, als Antwort auf seine letzte Frage. "Selbst wenn.. Glaub mir, ich würde was zur Entschädigung finden." Ich sollte mir vielleicht bald was anziehen. Immerhin konnte ich ja schlecht den ganzen Tag nur in ein paar Decken gehüllt sein. Aber meine Sachen würden es nicht tun, die waren nass.
"Würdest du mir vielleicht einen Gefallen tun, nachher? Ich brauche neue Sachen und würde meine Eltern nur ungern zum Krankenhaus zitieren. Meins du, du könntest unauffällig bei mir einsteigen?" Vermutlich war der letzte Satz sowieso überflüssig, ich konnte mir nicht vorstellen, dass ausgerechnet er sich bei irgendwas erwischen ließ. Aber ich war wirklich alles andere als dominant, deswegen musste ich immer nachfragen.

"Bin ich.", sagte Katie und ich lächelte glücklich. Das sagte eigentlich schon alles. Und auch die Reaktion auf meine Liebeserklärung und auf meine Küsse sagte so ziemlich alles. Ich war erleichtert, dass sie mit diesem Enrique schluss gemacht hatte. Und ich war mir sicher, dass auch ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Auch wenn es schwer werden würde Ruby zu sehen.
Als sie sich vorbeugte schwang ich mich hinter ihren Rücken, lehte mich an der Lehne an und zog Katie in meine Arme. Fest schlang ich meine Arme um ihren Körper und trapierte meinen Kopf auf ihrer Schulter.
"Klar. Zum Glück wurde ich schon von dir hereingebeten. Brauchst du irgendwas bestimmtes? Oder soll ich irgendetwas holen was mir gerade in die Hände fällt?"
Ich wandt mein Gesicht langsam zu ihrem Hals, strich ihr sanft das Haar aus dem Nacken und hauchte ihr dorthin einen Kuss. Ich schmunzelte. Es war einfach schön nur bei ihr zu sein und sie festzuhalten. Zufrieden seufzte ich.
"Ich liebe dich.", flüsterte ich leise. Innerlich lachte ich auf. Jetzt da ich es mir endlich selbst eingestehen konnte und keinen Grund mehr hatte es zu unterdrücken würde ich es wohl ziemlich oft sagen.

Jetzt, da seine Arme ebenfalls um mich lagen, musste ich die Decken nicht mehr ganz so angestrengt halten. Mindestens einen Arm konnte ich frei bewegen. Ich legte ihn über einen seiner Arme. Als er mit seinen Lippen meinen Hals entlang fuhr und mir ganz sacht einen Kuss in den Nacken hauchte, schloss ich lächelnd die Augen. Ich lehnte mich zurück, dass ich den Kopf praktisch neben seinem hatte. "Hmm.. find ich absolut nicht fair, dass du meine Gedanken so leicht vernebeln kannst.." Ich drehte den Kopf leicht, dass ich ihn ansehen konnte.
"Shirt und Jeans. Ich brauche nichts Besonderes. Obwohl.. wenn ich länger bleiben muss, brauch ich einen Pyjama..", überlegte ich laut. "Jedenfalls, meinen Schrank wirst du nicht übersehen können. Eine Tür führt ins Bad und die grße Doppeltür aus Milchglas führt zum Anklidezimmer. Such irgendwas Schönes aus", sagte ich lächelnd.

Ich sah ihr in die Augen und lachte leise. "Ich bin dafür berüchtigt nicht fair zu sein. Und Frauen den Verstand zu rauben sowieso. Egal ob Mensch oder Vampir." Ich grinste sie an.
Dann wunderte ich mich kurz warum eigentlich nicht mal ein Arzt kam um nochmal nach Katie zu schauen oder ihr erstmal irgendwelche Krankenhaussachen zu geben. Tja, auf das Personal hier konnte man sich wohl mal überhaupt nicht verlassen. Musste ich mich dann wohl darum kümmern und wenn ich die Sachen holen gehe auch gleich einen Arzt zu Katie schicken.
"Ah, begehbarer Kleiderschrank, was? Wann soll ich denn los?", fragte ich sie dann. So wirklich wollte ich sie eigentlich nicht alleine lassen. Doch mir war klar, dass sie etwas ordentliches zum anziehen brauchte. Außerdem würde ich nicht lange brauchen.

"Natürlich. Und selbst der ist gnadenlos überfüllt. Glaub mir, das ist ein ordentliches Ausmaß, immerhin ist er größer als mein Schlafzimmer..", sagte ich stirnrunzelnd. "Fühl dich also nicht allzu erschlagen." Ich lächelte ihn strahlend an, dann küsste ich immer noch lächelnd seine Wange.
"Ich hoffe doch, es wird bei einer Frau bleiben", sagte ich gespielt tadelnd. Hoffentlich verstand er den Wink. "Ansonsten gibt es genug Anwärter, die deinen Platz sofort einnehmen würden." Tyler Lockwood war einer von ihnen. Aber keiner würde an Damon heran reichen können.
"So schnell werde ich dich noch nicht gehen lassen. Ich wäre fast gestorben und davor hab ich auch zu viel Zeit mit dir verschwendet. Jetzt musst du mich noch eine Weile ertragen, bevor ich dich loslasse." Lächelnd schürzte ich die Lippen.

Nochmals seufzte ich zurfrieden und zog sie noch ein Stück näher an mich heran, was schon kaum noch möglich war. Ich fühlte mich in diesem Moment einfach nur wohl und entspannt. Als gäbe es nichts was mich jetzt runterbringen könnte. Wahrscheinlich war es das was immer als grenzenloses Glück bezeichnet wurde. Schon lange war ich nicht mehr von so einer Ruhe erfüllt gewesen. Ich schloss meine Augen und lächelte zufrieden.
"Mhm, es wird nur bei dir bleiben. Das verspreche ich dir. Sonst wäre ich jetzt nicht bei dir und habe nichts dagegen, dass du mich hier festhältst. Okay, vor einem Monat hätte ich das vielleicht noch nicht gesagt. Aber jetzt schon. Außerdem würde ich dich ungerne an diese anderen abgeben. Wer sind sie denn eigentlich?" Ich schmunzelte.
"Und erinnere mich blos nicht wieder daran, dass ich dich fast verloren hätte obwohl du noch nicht einmal mir gehört hast...", sagte ich dann etwas leiser und nachdenklich.

"Muss ich Angst haben, dass du demjenigen gegenüber dann nicht unbedingt.. hmm.. sagen wir positiv eingestellt bist?" Ich überlegte kurz, während ich mit den Fingerspitzen seinen Unterarm hinauf und hinab fuhr.
"Ach, obwohl. Ist mir auch egal, was mit ihm passiert. Tyler Lockwood hat es eine Zeit lang bei mir versucht. Und letztes Mal ist er dafür fast unter meinen Reifen gelandet. Idiot. Auf solch plumpe Anmachen fall ich nicht rein", sagte ich grimmig.
"Ich weiß selbst nicht einmal genau, wann ich angefangen habe, mich so zu verlieben. Ich denke, es war an Halloween." Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe herum. "Und so hart es auch klingen mag, Enrique war vermutlich nur ein erfolgloser Versuch, ohne dich glücklich zu werden. Aber als du wieder bei mir zu Hause warst, war ich mir sicher. Ich wusste aber nicht, wie du dich entscheiden würdest. Ich hatte damit gerechnet, dass du bei Ruby bleibst. Deswegen habe ich versucht, diese lähmenden Gedanken zu ertränken. Ich war im Grill. Und den Rest kennst du ja bereits", sagte ich leise.

Tyler Lockwood? Sagte mir generell nichts. Ich kannte zwar seinen Familiennamen, aber er selbst sagte mir nichts. Aber er war wohl nicht umsonst fast unter Katies Auto geraten. Sie wusste eben sich zu wehren. Ich schmunzelte. "Ja, damit musst du rechnen. Sobald er mir über den Weg läuft wird er einen Kopf kleiner sein, glaub mir."
Ich sah auf ihre Hand mit deren Fingerspitzen sie auf meinem Unterarm entlangfuhr. Kurz überkam mich eine kleine Gänsehaut und ich gab ihr noch einen Kuss auf den Hals, da ich an ihren Mund nicht herankam.
"Ruby ist meine Tochter. Natürlich habe ich sie nicht einfach so verlassen. Ich werde sie auch besuchen. Soweit sie das will... Aber ich liebe Katherine nicht mehr. Es hätte keinen Sinn ergeben nur wegen Ruby bei ihr zu bleiben. Bei dir stattdessen weiß ich nicht wie lange ich schon versucht habe meine Gefühle zu unterdrücken. Ich wollte sie anfangs einfach nicht wahrhaben. Doch hätte ich zu ihnen gestanden wäre mir wohl so einiges erspart geblieben. Und dir sicher auch dieser Krankenhausaufenthalt. Ich wollte dich an Halloween nicht verletzen. Ich verstand das alles nur nicht."
Sanft nahm ich eine ihrer Hände mit denen sie immer noch auf meinem Unterarm Linien zog und verschränkte meine mit ihren Fingern.
"Aber es musste wohl so kommen. - Vampir und Mensch." Ich lächelte.

"Lass ihn, er ist ohnehin schon kleiner als du. Etwa von meiner Größe", lachte ich. "Noch kleiner und er kriegt Komplexe." Zufrieden registrierte ich die Gänsehaut auf seinem Arm. Aber als er wieder meinen Hals entlang fuhr, wurde ich selbst von einem Schauer erfasst.
"Natürlich wirst du Ruby besuchen. Sie ist deine Tochter und ich werde es nicht verantworten, dass du sie im Stich lässt. Außerdem würde ich anders Schuldgefühle kriegen." Ich zog die Augenbrauen nachdenklich zusammen.
"Und an Halloween werd ich mal nur die Erinnerung behalten, bevor du abgerauscht bist. Dann ist es trotz allem ein schöner Tag." Lächelnd lehnte ich meinen Kopf an seinen und schloss die Augen. "Perfekt", flüsterte ich.

Das was sie über Ruby sagte war mir schon vorher irgendwie klar gewesen. Die ganze Zeit über hatte ich schon bemerkt, dass es ihr nicht egal war was aus mir und meiner Tochter wurde. Noch ein Grund zu wissen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
"Mehr als perfekt.", flüsterte ich zurück. Für einen Moment schwieg ich, schloss ebenfalls die Augen und genoss einfach nur ihre Nähe und Wärme.
"Diesen Tag müssen wir unbedingt wieder nachholen, wenn du hier raus darfst." Ich grinste immernoch mit geschlossenen Augen.
Moment....Wärme? Tatsächlich. Die Kälte schien weiter aus ihr gewichen zu sein. Ich lächelte zufrieden als ich ihre Wärme registrierte.
"Geht es dir langsam wieder besser? Deine Temperatur hat sich sichtlich verbessert.", hakte ich nach.

Ich lachte ganz leise. "Bin ich sofort dabei. Wenn es sein muss, gehe ich auch auf eigene Verantwortung hier raus. Dann würde ich bestimmt darauf zurück kommen, mich von dir hier raus holen zu lassen. Das Kontrolldings scheint ja zu funktionieren."
Ich überlegte kurz, als er fragte, ob es mir besser ging. Ich war zwar erschöpft, aber das war nicht der Rede Wert. Also nickte ich. "Ja, viel besser. Aber wen würde das hier auch kalt lassen?" Ich legte eine Hand an seine freie Wange. Damit überließ ich die Decken völlig seinem Griff.
Ich musste mich noch unbedingt bei Monta dafür erkenntlich zeigen, dass sie mir eine so schnelle Genesung ermöglicht hatte.
"Ich will gar nicht wissen, was derjenige, der sich die Überwachungsvideos ansieht, von uns denkt. Nur gut, dass die nichts hören." Das wäre bei seiner Gedankenkotrolle wohl nicht gut gekommen.

Zufrieden hörte ich wie sie sagte es ginge ihr besser. Aus dem was sie dann sagte wurde ich vorerst nicht schlau. Und auch nachdem was sie dann tat wusste ich nicht was genau sie meinte. Aber als sie die Decke losließ um mir ihre Hand auf die Wange zu legen interpretierte ich das ganz auf mich selbst. Und ich hätte schwören können, dass mein Herz schneller schlug als ich überrascht auf meine Hand blickte die jetzt allein die Decke festhielt. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Vor wenigen Minuten wäre sie durch meine Aussage mit dem Ausziehen fast noch im Erdboden versunken und jetzt überließ sie das Festhalten der Decke mir. Eine ihrer Hände lag schließlich auf meiner Wange und die andere hatte ich in der anderen Hand. Als ich mich von der kleinen Überraschung erholt hatte grinste ich.
"Hm. Das würde wohl niemanden kalt lassen. Jetzt spieltst du aber nicht mit fairen Mitteln."
Ich lachte leise und hielt weiter die Decke fest, jedoch war das mit einer Hand nicht so einfach. "Ich will wirklich nicht wissen wer uns hier gerade beobachtet. Wahrscheinlich sitzt er gespannt vor dem Bildschirm und wartet nur so darauf, dass wir etwas nicht krankenhaustypisches anstellen."

Lächelnd schürzte ich die Lippen. "Hab ich jemals behauptet, ich wäre fair?", fragte ich grinsend. "Ich bin der schrecklichste kleine Egoist, den du dir vorstellen kannst. Und wenn ich dann zu unfairen Spielchen greifen muss, um zu bekommen, was ich will, mach ich bestimmt nicht halt."
Ich drehte mich kurz zur Kamera und hauchte grinsend einen Kuss in die Richtung. "Da kan er lange warten. Ein Krankenhausbett werde ich nicht zweckentfremden. Außerdem will ich denen keinen Grund geben, dich zu inhaftieren. Das wäre Verführung Minderjähriger." Ich sah ihn tadelnd an, musste aber selbst lachen.