Alleine

Ich wurde von schwachem Dämmerlicht geweckt, dass durch das Fenster fiel. Seufzend griff ich unter meine Matratze und holte mein Tagebuch hervor. Jetzt, da Damon hier war, konnte ich es weder ins Regal stellen noch irgendwo liegen lassen. Ich musste mir irgendein originelleres Versteck ausdenken als unter der Matratze. Ich öffnete es und las den gestrigen Eintrag.

Liebes Tagebuch.

Heute war ich seit Jahren wieder auf einer Schule. Und es hat sich eigentlich nichts verändert. Sie sind immer noch laut, neugierig und komplett überfüllt. Aber ich hatte kein Problem mit den ganzen Menschen. Im Gegenteil. Es macht sogar Spaß, mich unter ihnen zu bewegen. So fühle ich mich wenigsten ansatzweise normal.

Aber es gibt immer einen, der mein Stimmungshoch mit voller Absicht zerstört: Damon. Er tauchte vorhin hier auf und sagte mir, er würde Elena an sich binden. Ohne auch nur das geringste Anzeichen irgendwelcher Skrupel. Ich denke, er will mir damit einfach wieder einmal beweisen, wie mächtig er ist. Ihm liegt nichts an ihr, sonst würde er nicht dieses Spielchen spielen. Außerdem ist er immer noch nicht über Katherine hinweg, sonst würde er mir nicht mehr hinterher reisen.

Jedenfalls werde ich versuchen, ihn zu ignorieren, so wie ich es immer tue. Ich hoffe, er verlässt die Stadt bald und ohne großen Schaden anzurichten. Das Eisenkraut für Elena hab ich vorhin gepflückt, ich werde es ihr morgen sofort unterschieben. Hoffen wir, dass es diesmal besser endet als mit Katherine.

In Liebe,
Stefan.

Ich musste ziemlich erschöpft gewesen sein, anders konnte ich mir manche Stellen einfach nicht erklären. Ich stand auf und klemmte das Büchlein hinter ein großes Ölgemälde, das schon seit Jahren hier hing.
Hoffentlich würde Damon nicht auf die Idee kommen, hier zu suchen. Selbst wenn er es finden würde, er würde höchstens erfahren, dass ich ihn ignorieren würde und dass ich Elena Eisenkraut zuspielen würde. Aber trotzdem.
Ich nahm mir ein paar saubere Sachen und machte mich auf den Weg ins Badezimmer.

[tbc. Mystic Falls - Haus der Salvatores - Badezimmer]

[pp. Küche]

Ich legte mich auf mein Bett und sah an die Decke, zählte die Dielen die dort waren. Aber es half alles nichts. Ich hörte Katherine, wie sie in Damons Zimmer seelenruhig schlief. Ihr Atem war flach und ruhig. Und irgendwann zählte ich statt der Dielen ihre Atemzüge. Eintausendvierhundertsiebenunddreißig. Eintausendvierhundertachtunddreißig. Es war so beruhigend, zu wissen, dass sie immer noch atmete und lebte. Irgendwann schlief ich auch ein.

Immernoch müde schlug ich die Augen auf. Ich war irgendwo bei 2000 Atemzügen eingeschlafen. Vielleicht etwas mehr. Langsam stand ich auf und sah in den Spiegel. Rein äußerlich konnte man mir nicht ansehen, dass ich gestern einen harten Tag hatte. Gut. Ich nahm ein paar saubere Sachen, machte mich im Bad fertig und ging nach unten in die Küche.

[pp. Küche]

[pp. Badezimmer]

Ich suchte mir ein sauberes Shirt aus dem Schrank und ließ das andere im Müll verschwinden. Wo war Katherine überhaupt? Ich hatte sie seit sie vorhin verschwunden war, nicht mehr gesehen. Schnell lief ich nach unten, nahm meine Jacke und ging nach draußen, machte mich auf die Suche nach ihr.

[tbc. Flur]

[pp. Küche]

Mühevoll schlug ich die Augen auf. Letzte Nacht war alles andere als erholsam gewesen. Ich hatte mich unruhig hin und her gedreht und wachte andauernd auf. Ich schnaubte. Jetzt war es eh zu spät, die Uhr zeigte kurz nach fünf Uhr an. Langsam stand ich auf und machte mich fertig. Ich hatte keine Lust, mich nachher zur Schule zu bequemen, aber ich konnte nicht schon wieder fehlen. Ich ging nach unten. Es war völlig still, kein einziges Geräusch. Wo zum Teufel steckte Zach? Ich hatte ihn seit Tagen, wenn nicht sogar Wochen nicht mehr gesehen. Zwischen meinen Augen bildete sich eine kleine Falte, als mir eine Möglichkeit einfiel: Er könnte Damon über den Weg gelaufen sein. Und es hatte vielleicht kein gutes Ende genommen. Schnell schüttelte ich diesen Gedanken ab, nahm meine Tasche und fuhr zur Schule.

[tbc. Highschool - Schulhof - Parkplatz]

[pp. Highschool - Zimmer 201]

Ich stand vor meinem großen Schrank und versucht irgendwas angemessenes zu finden. Angemessen einfach weil heute Abend die Halloweenparty in der Highschool war und ich nicht der Einzige sein wollte, der völlig normal erschien. Allerdings hatte ich nichts, was wirklich zu solch einem Anlass passte. Ich runzelte die Stirn und zog einen Anzug aus dem Schrank. Dann kam mir eine Idee. Ich hatte bestimmt noch irgendwo Zähne, die ich aufstecken konnte. Ich würde in jeder Hinsicht als Vampir gehen. Bei diesem Gedanken musste ich lachen. Ich hoffte, der Anzug war nicht zu hoch gestochen. Ich machte mich fertig und wartete, bis ich Elena abholen konnte.

[tbc. Haus der Gilberts - Garten]

[pp. Mystic Grill]

Ich sprang durch das Fenster in mein Zimmer und landete gekonnt auf dem Boden. Die letzten Tage war ich durch die umliegenden Wälder gestreift und hatte hin und wieder ein Tier gefangen. Ich war glaub ich auch auf dem Friedhof gewesen, aber ich erinnerte mich nicht mehr wirklich daran. Schnell duschte ich und machte mich für die Schule fertig. Mit Elena hatte sie für mich ihren Reiz wieder zurück erlangt.

[tbc. Highschool - Raum 224]

[pp. Mystic Grill]

Ich hatte sie noch eben angeschnallt, bevor ich mich selbst ans Steuer gesetzt und zu mir gefahren war. Ich versuchte die ganze Fahrt über ihr blutiges Knie auszublenden und je länger wir fuhren, desto leichter fiel es mir. Na ja, ich war erst von einer langen Jagdtour zurck gekommen, es sollte mir leicht fallen, Blut zu sehen und zu riechen. Ich hielt vor dem Haus und ging wieder zur Beifarerseite, lehnte mich erneut ein wenig über sie und öffente den Gurt. Kurz zögerte ich und sah ihr abschätzend in die Augen, dann hievte ich sie erneut hoch und stieß die Tür mit meinem Fuß zu. "Dann werden wir uns mal um ihr Knie kümmern, Miss Gilbert", sagte ich lächelnd und trug sie nach oben in mein Zimmer.

[ pp: Mystic Grill ]

Am Haus der Salvatores angekommen, schnallte mich Stefan auch wieder ab und nahm mich auch wieder auf die Arme. "Dann werden wir uns mal um ihr Knie kümmern, Miss Gilbert.", sagte er und ich musste grinsen. "Danke, Mr Salvatore", erwiederte ich. Er trug mich ins Haus, er bekam die Tür auch ohne mich abzusetzten auf. In seinem Schlafzimmer setzte er mich auf das Bett ab und verschwand kurz.
Nach nur wenigen Sekunden kam er schon mit einem Erste-Hilfe-Köfferchen zurück.

Ich setzte sie auf dem Bett ab und hob kurz einen Finger, bedeutete ihr, nicht zu verschwinden. "Ich bin sofort zurück, wehe, wenn du dann weg bist", sagte ich ersnt und holte einen kleinen Erste-Hilfe-Koffer aus dem Bad. Hier drin waren mehr als genug Mullbinden und etwas zum Desinfizieren müsste auch dabei sein. Als ich wieder im Zimmer war, ging ich vor ihr in die Hocke, plazierte ihren Fuß auf meinen Knien und begang damit, ohr Knie ganz vorsichtig abzutupfen und zu desinfizieren, darauf bedacht, ihr nicht weh zu tun.

Das Desinfektionsmittel brennte etwas in der Wunde, doch es war erträglich. Als mein Knie vollstänidg mit der Mullbinde bandagiert war, spürte ich schon kaum was von der Wunde. "Danke, Doktor.", sagte ich und lachte. "Hast du das schon öfters gemacht ?"

Sie murrte nicht mal, als ich ihre Wunde behandelte und sie schließlich in Mullbinde wickelte. Vorsichtig streifte ich ihr Hosenbein wieder hinunter und sah dann zu ihr hoch. "Eher seltener. Es kommt nicht oft vor, dass ich verletzte Mädchen hier aufnehme", sagte ich lächelnd.

"Nicht oft ?", fragte ich und hob die Augenbrauen. Nicht, dass ich jetzt was falsches von ihm dachte. Immerhin hat er schonmal ein Mädchen versorgt.

"Herrje, denk nichts Falsches", lachte ich, als ich ihren Gesichtsausdruck sah. "Es ging grade einzig und allein um irgendwelche Verletzungen", stellte ich richtig. "Und ich behandle wirklich kaum irgendwessen Wunden."

Ich stimmte in sein Lachen ein. "Ach, ich denke schon nichts falsches."
Dann schaute ich auf die Uhr. Huch, schon so spät, ich muss ja wieder zurück zu Bonnie ! Wahrscheinlich will sie alle Einzelheiten wissen, obwohl es ja keine gibt.
"Also, ich muss jetzt zu Bonnie. Und nochmal danke für's verartzen.", sagte ich und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

Einen Moment blinzelte ich sie an, dann zog ich eine Augenbraue hoch und schüttelte bestimmt den Kopf. "Oh nein, ich lass dich nicht so ohne Weiteres in einen Wagen steigen. Mag sein, dass da jetzt ein Verband drum ist, aber verletzt bleibt verletzt. Die kleine Bennett wird sich wohl darauf einstellen müssen, dass du heute nicht mehr im Grill auftauchst. Ich fahre dich höchstens noch nach Hause. Es sei denn, du willst hier bleiben", bot ich ihr an.

Ich zuckte mit den Schultern. "Wenn du nichts dagegen hast..", murmelte ich. Aber ich konnte Bonnie doch nicht im Grill sitzen lassen ! Ich holte mein Handy raus und schrieb Bonnie eine SMS. Dann sah ich zu Stefan, unschlüssig ob ich jetzt hier bleiben sollte oder doch lieber nach Hause gehen würde. Ich wollte natürlich lieber hier bleiben, aber wie sah das denn aus ?

"Quatsch, natürlich hab ich nichts dagegen. Im Gegenteil, ich freue mich über deine Gesellschaft", sagte ich lächelnd, während sie irgendwas auf ihr Handy tippte. Ich legte meine Nände leicht an ihren Knöchel, da ihr Fuß nach wie vor auf meinen Knien stand. Damit hatte ich absolut kein Problem. "Du kannst gerne hier bleiben. Ich habe ehrlich nichts dagegen. Und außer uns ist hier eh niemand", sagte ich nach kurzem Lauschen. Ich hörte weder Damon atmen noch Katies Puls. Keine Ahnung, wo sich die beiden rum trieben.

"Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig.", sagte ich und grinste breit. Dann stand ich auf. "Willst du mir nicht das Haus zeigen ?", fragte ich ihn und zwinkerte ihn zu.
Ich musste noch Jenna eine SMS schreiben, dass ich heute nicht mehr komme. Das tat ich sehr schnell und schaute ihn wieder an.

Ich erhob mich ebenfalls, als sie aufstand. "Haus zeigen? Gerne", sagte ich lächelnd und ging schon mal zur Tür, während sie noch etwas in ihr Handy tippte. Kurz überlegte ich, wo ich anfangen sollte und beschloss schließlich, ihr erstmal alles hier oben zu zeigen.

Time Jump

Als Stefan mir das ganze Haus (und es war wirklich ein sehr großes Haus) gezeigt hat, sind wir wieder in sein Zimmer gegangen. Ich war immernoch nicht müde.
"Und was machen wir jetzt ?", fragte ich ihn und grinste.

Ich ließ mich auf einen kleinen Sessel sinken und streckte meine Beine leicht aus. Allein das Haus zu zeigen dauerte lang, aber auch noch was dazu zu sagen.. Ich seufzte leise und sah zu ihr. "Willst du was essen? Oder einen Tee?" Ich war mir sicher, dass noch etwas von dem Essen, das ich zum Schein besorgt hatte, über war, auch wenn wir hier jetzt einen Menschen im Haus hatten.

Ich nickte, als ich merkte, dass ich heute noch gar nicht so viel gegessen habe. Ich fragte mich, ob er kochen konnte, denn ich konnte das definitiv nicht. Meine Kochkünste reichten gerade mal dazu aus, um einen Kaffee zu kochen.
Wir gingen in die Küche, wo Stefan alle Utensilien zum Kochen zusammensuchte.#

[ tbc : Küche ]