Spielzeugladen

Wie automatisch schüttelte ich sofort bedrübt den Kopf. Ich war mir sicher, dass ich sie nicht über ihren Geruch verfolgen konnte. Immerhin war sie ja nicht dorthin, wo auch immer sie jetzt war, gelaufen sondern geportet.
"Nein. Ich glaube nicht, dass es funktioniert. Sie ist von einem Ort zum anderen verschwunden. Sie dürfte also keine richtige Spur hinterlassen haben."
Um meine eigenen Worte und meine Vermutung zu überprüfen konzentrierte ich mich auf Rubys Geruch. Und leider konnte ich wirklich keine frische Spur von ihr aufnehmen. Uns blieb wohl also nur eine Möglichkeit. Zumindest war es die einzige die mir sofort in den Sinn kam.
"Wir könnten durch Mystic fahren und ich könnte nach ihrem Geruch suchen. Nach einer Spur die ziemlich neu ist. Wenn wir nah genug an ihr dran sind werde ich wissen, dass sie es ist." Dann schluckte ich kurz und zog die Stirn nachdenklich in Falten. Es gab da noch eine Möglichkeit die mir nicht gefiel. Ich seufzte. "Oder wir fahren zu Katherine. Vielleicht ist sie zu ihrer Mutter. Sie hat sich wirklich Sorgen um sie gemacht als sie vor unserer Tür stand und es ihr so schlecht ging. Aber der Gedanke dich in ihre Nähe zu bringen wenn Ruby vielleicht doch nicht dort ist gefällt mir nicht."

Ich fuhr mir mit einer Hand übers Gesicht und durch die Haare. "Ersteres wäre mir zwar lieber.. Aber es erscheint mir definitiv logischer, zuerst bei Katherine zu suchen. Und wenn du willst, bleibe ich hier. Ich muss nicht mitkommen, wenn du dich dann besser fühlst. Auch wenn ich Ruby trotzdem lieber ebenfalls suchen würde, als die Hände in den Schoß zu legen. Ich würde mich nicht ganz so nutzlos fühlen..", sagte ich zerknirscht. Ich konnte ihm als kleiner Mensch dabei nicht wirklich helfen. Aber trotzdem wollte ich mich irgendwie nützlich machen.

Als ich ihr zuhörte biss ich mir leicht auf die Unterlippe und dachte kurz darüber nach. Auch sie einfach alleine zu lassen war mir nicht gerade das beste, aber definitiv besser als sie direkt in die Höhle des Löwen zu schleppen. Ich seufzte leise.
"Das wäre mir viel lieber. Du kannst ja noch die Geschenke für Ruby kaufen und dann nach Hause fahren." Ich warf kurz einen Blick aus einem der Schaufenster. Ich wollte lieber nicht wissen wie spät es war. "Ich suche Ruby und bringe sie dann mit. Du kannst das Auto nehmen." Ich holte den Autoschlüssel und auch den für das Haus aus meiner Jackentasche, nahm ihre Hand und legte ihn in ihre Handfläche. Dann beugte ich mich zu ihr herab und küsste sie. Ich lächelte leicht. "Ihr wird schon nichts passiert sein. Mach dir nicht zu viele Sorgen. Lenk dich am besten damit ab das Haus für Ruby zu dekorieren. Meinetwegen kannst du auch das Haus in Brand stecken indem du versuchst Plätzchen zu backen." Ich lachte leise. Bei all diesen Worten die sie beruhigen sollten versuchte ich meine eigenen Sorgen nicht zu zeigen. Ich wusste absolut nicht ob Ruby wirklich in Virginia Beach war oder ob ihr etwas passiert war.

Ich seufzte leise und nickte. Ich hatte es mir bereits gedacht. Aber ich verstand es ja. Und ich hatte es ihm selbst vorgeschlagen. Schnell ließ ich die Schlüssel in meiner Manteltsche verschwinden, streckte mich ihm ein wenig entgegen und erwiderte seinen Kuss. Dann legte ich meine Hände an seine Wangen und verlängerte ihn ein wenig. Nur äußerst widerwillig wich ich ein kleines Stück zurück. "Pass bitte auf dich auf. Versprich es mir." Ich schlang meine Arme um ihn und legte meine Wange an seine Brust. "Ich liebe dich", flüsterte ich. "Und ich kann sehr gut kochen", lachte ich.

Ich schlan meine Arme ebenfalls um sie und hielt sie eine Weile einfach nur so fest. Dabei beachtete ich nicht die Blicke der Menschen um uns herum. Ich konzentrierte mich einfach nur auf ihren beruhigenden Herzschlag und versuchte mich ebenfalls für einen Moment zu beruhigen und mir nicht allzu große Sorgen um Ruby zu machen. Dann seufzte ich leise.
"Ich verspreche es, wenn du das selbe tust. Auch wenn du nur nach Hause fährst." Ich lachte leise und zog sie noch ein Stück enger in meine Arme.
"Ich liebe dich.", sagte ich dann und löste mich widerwillig von ihr.

Ich legte den Kopf leicht schief und sah ihm hinterher, als er das Geschäft verließ. Ich konnte wirklich nur hoffen, das Ruby bei Katherine war. Dort wäre sie wenigstens sicher. Nicht, dass sie jetzt irgendwo herum irrte. Es war immer noch bitterkalt und sie trug nur eine Bluse und eine zu große Jacke. Und sie war nur ein Kind.
Ich drehte mich wieder zum Regal, griff einfach wahllos so viele Kartons raus, wie ich tragen konnte und bezahlte. Es interessierte mich herzlich wenig, wie die Leute mich ansahen. Mir war die Lust auf Einkaufen und Weihnachten vergangen. Ich ging mit den Tüten aus dem Laden, besorgte dann noch ein kleines Geschenk für Mom, als mir einfiel, dass ich nichts für Damon hatte. Und ich hatte absolut keine Ahnung, was ich ihm schenken könnte. Er hatte bei Gott wirklich alles, was sich irgendwer jemals wünschen könnte.
Eine Idee käme mir spontan, wenn ich daran dachte, aber ich würde eher im Boden versinken, als es wirklich zu tun. Aber als ich darüber nachdachte, schien es mir wohl das Geschenk zu sein, über das er sich am meisten freuen würde. Also steuerte ich widerwillig den Laden an, der mich eigentlich erst auf die Idee gebracht hatte. Ich versuchte, mich nur so lange wie möglich dort aufzuhalten, bezahlte schnell und eilte zum Auto. Ich konnte wirklich nur hoffen, dass mich niemand gesehen hatte, den ich kannte.
Ich packte die ganzen Tüten auf den Rücksitz und ließ mich dann hinters Steuer sinken. Als ich den Motor startete, wunderte ich mich das erste Mal, dass er mir sein Auto so ohne weiteres überlassen hatte. Hätte nicht jeder Kerl getan. Nicht mal für ein süßes kleines Mädchen wie mich. Ich machte einen kleinen Abstecher zu den Lockwoods und brachte Ma ihr Geschenk vorbei. Sie sah schon viel besser aus, auch wenn man ihr ansah, dass sie immer noch trauerte. Aber ich war erleichtert, dass es ihr besser ging. Ich bleib nicht lange und fuhr dann zurück nach Hause.

[tbc. Haus der Salvatores - Küche]

Schließlich lächelte ich Katie dann nocheinmal an und machte mich zum Ausgang des Ladens. Ich ging quer durch die Mall wieder in Richtung des Autos, lief aber daran vorbei. Ich konnte auch bis Virginia Beach laufen. War ja nicht allzu schwer für einen Vampir. In einem schnellen menschlichen Tempo lief ich in den Wald der nicht weit von hier war. Dort konnte ich problemlos bis nach Virginia rennen ohne einem Menschen entgegen zu laufen der sich wundern würde.

tbc: Virginia Beach - Haus von Katherine Pierce - Garten oder so.