Ich war einer der ersten auf dem Schulgelände. Bewusst hatte ich mein Auto stehen gelassen und war gelaufen. Damit hätte ich nur noch mehr Blicke auf mich gezogen als ohnehin schon und als mir lieb war. Ich trug eine schlichte Lederjacke und Blue Jeans, um so unauffällig wie möglich zu sein, aber das gelang mir natürlich nicht.
Was hatte ich auch anderes erwartet, bei einer solch kleinen Stadt, wo schon vor einhundert Jahren sämtliche Kinder der Stadt in einem Sandkasten spielten. Und vermutlich war es früher auch nicht anders gewesen. Hinter mir hörte ich erregtes Flüstern. Natürlich redeten sie. Ich versuchte es so gut wie möglich auszublenden.
Eine kleine Gruppe Jungen, ungefähr 17 bis 18 Jahre alt, kam mir entgegen. Durch meine Sonnenbrille konnten sie nicht sehen, wie ich sie beobachtete, aber ich sah ihre Blicke durchaus. Einer von ihnen hatte eine übertrieben herausfordernde Haltung aufgenommen und stieß mich mit seiner Schulter zur Seite. "Hey, Fremder. Du solltest besser aufpassen, wo du hin läufst."
Ich ging gar nicht erst auf ihn ein und lief weiter. "Hey, Mann Tyler! Normalerweise servieren dich doch nur Frauen so eiskalt ab!", rief ein Mädchen hinter mir. Es war mir egal, was für einen Eindruck sie jetzt von mir hatten. Schließlich war ich nicht hier, um mir Freunde zu machen. Aber ich sah jetzt schon, dass ich hier mehr als nur einfache Nerven aus Stahl brauchte.