Verirrt

[pp. Haus von Katherine Claire Waldorf - Badezimmer]

"Verdammt", fluchte ich, als ich an einer weiteren Farne stand. Es war eine dämliche Idee, in den Wald zu gehen. Aber er hatte fast hypnotisch auf mich gewirkt, als ich kurz aus meinem Fenster gesehen hatte. Einen Moment passte ich nicht auf und stolperte über eine Wurzel. "Super Idee, Katie. Heels im Wald", redete ich mit mir selbst. Meine Hand blutete etwas, aber es war nichts wildes. Aber das brachte mich auf eine Idee. Ich strich etwas von dem Blut auf ein paar Blätter. So würde ich es merken, wenn ich im Kreis laufen sollte.

Nach einiger Zeit kam ich wieder zum selben Baum. "Das gibt's doch gar nicht", rief ich laut und schlug mit sämtlicher Kraft, die ich aufbringen konnte, gegen den Baumstamm. "Aua." Das war ein Fehler. Der Baum war natürlich stärker als ich. Wütend drehte ich mich nach links und stieg über ein paar Baumstümpfe. Dann sah ich jemanden, der an einem Baum saß. Ich stockte kurz, dann erkannte ich Elena und ging zu ihr. "Elena?", fragte ich zögerlich. Sie saß geknickt da und sah aus.. ich würde verletzt sagen.

[pp. Irgendwo im Wald - Alleine]

Ich schluckte schwer und schaute das Mädchen an. "Ich bin nicht Elena...", flüsterte ich und seufzte. Ich hatte keinen Nerv jetzt mit diesem Menschen verglichen zu werden. Ich atmete tief durch und schaute das Mädchen an.

"Ähm.." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Entweder war das Elena und sie hatte einfach schlichtweg den Verstand verloren oder es war wirklich jemand anders. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es jemand anders sein konnte, immerhin hatte ich Augen im Kopf und erkannte meine Freundin. Aber ich ging darauf ein. "Und.. wer bist du dann?" Ich ging in die Knie, sodass wir auf Augenhöhe waren.

Ich runzelte die Stirn. "Mein Name ist Katherine.", sagte ich leise. "Und bevor du fragst...ich habe absolut keine Ahung wieso ich aussehe wie Elena.", sagte ich und zuckte die Achseln. Ich schluckte schnell. "Wie spät ist es?", fragte ich leise. Ich fühlte mich als hätte ich Tage lang geweint und hier gesessen.

"Katherine.. Freut mich, ich auch. Aber ich ziehe Katie vor." Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und sah auf die Uhr. "Kurz nach drei Uhr." Ich irrte bereits seit fast einer Stunde herum. Und hatte keinen Empfang, so dass ich auch niemandem sagen konnte, wo ich war. "Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?" Ich strich ein paar Mal über meine kleine Wunde, die mittlerweile nicht mehr blutete. Jetzt könnte ich notfalls auch nicht mehr meinen Weg markieren, falls ich mich wieder verirren sollte.

Ich nickte. Ich wusste nicht mehr wann ich hergekommen war. Ich runzelte die Stirn, krallte mich am Baum fest und zog mich auf die Beine. Ich klopfte mir mit einer Hand die Blätter von der Hose und seufzte wieder. "Nein...ich wüsste nicht wie mir überhaupt jemand helfen könnte, trotzdem danke fürs Angebot.", sagte ich und zuckte die Achseln. Dann runzelte ich die Stirn wieder und musterte sie. "Was machst du so tief im Wald? Ich meine...in dem Outfit, alleine?", fragte ich verwirrt.

"Verlaufen", gab ich lächelnd und beschämt zugleich zu. "Und das Outfit ist vielleicht nicht ganz optimal gewählt, ich weiß. Aber ich dachte nicht, dass der Wald so groß ist. Ich hab ihn aus meinem Fenster gesehen und bin einfach gedankenlos rein gegangen. Jetzt kommt es mir mehr als nur dämlich vor."

Ich lachte leise. "Ich gaube ich wäre auch lieber zuhause geblieben.", seufzte ich. "Hätte mir einiges erspart." Ich ließ den Baumstamm probeweise los und konnte stehen. Ich schluckte schwer und schaute Katie an. "Soll ich dich in die Stadt bringen? Ich kenne den Wald besser als meine Westentasche.", sagte ich lächelnd.

"Oh ja, bitte", seufzte ich. "Du bist meine Rettung, ehrlich. Ich würde hier elendig sterben, wenn ich allein wäre." Gut, vielleicht war das etwas überdramatisiert aber ich würde jedenfalls nicht mehr so schnell hier raus finden. Ich klopfte mich etwas ab und sah auf meine Schuhe. Hoffentlich würden sie die Wanderung noch bis zum Ende überleben. Immerhin hatten sie mich wie so ziemlich alle Schuhe ein kleines Vermögen gekostet.

Ich nickte und schaute mich kurz um. Wenn da das Salvatore Haus lag...war dort die Stadt. "Hier lang..", sagte ich freundlich und ging langsam los in richtung Stadt. "Und du kennst also Elena? Dann kennst du sicher auch Stefan Salvatore, richtig?", fragte ich und schielte zu ihr rüber.

"Ja, kenne ich. Aber nicht so gut. Er ist praktisch immer dabei, wenn ich bei Elena bin. Aber für uns hat er keinen Blick über", lachte ich. Ich war nicht an ihm interessiert und war es auch noch nie, aber es war mir dennoch aufgefallen. "Ich denke, da bahnt sich was mit Elena an. Die beiden sind nahezu immer zusammen. Seit meinem ersten Tag hier. Aber heute war er nicht da. Vielleicht ist er krank oder so." Ich zuckte mit den Schultern.

Ich lachte leise, "Ja...vielleicht war er krank.", sagte ich und zuckte die Achseln. "Ist ja auch egal. Wer braucht schon Männer.", sagte ich und verdrehte die Augen. Für heute hatte ich echt genug. Vielleicht hatte ich auch für immer eindeutig die Nase voll von Männern. Ich seufzte leise, schlang meine Arme um meine Bust und lief weiter is wir auf den Waldwerg kamen und endlich beuemer weitergehen konnten. "Kennst du seinen Bruder? Damon Salvatore?", fragte ich neugierig.

"Pah", machte ich verächtlich. "Kennen ist gut. Er hat mich im Grill sitzen gelassen. Ich saß da, völlig ruhig und habe niemandem irgendwas getan, dann sitzt er plötzlich neben mir und erschreckt mich fast zu Tode und dann sagt er mir, dass er urplötzlich was erledigen muss. Ich kannte nicht mal seinen Namen, bis Stefan uns sagte, dass er sein Bruder sei. Ich bezweifle, dass er sich an mich erinnert, geschweige denn meinen Namen kennt." Hier aber störte es mich, dass ich praktisch ignoriert wurde. Er hatte meinen Stolz damals angeknackst.

Ich verdrehte die Augen. "So ist er wohl eben.", sagte ich und lächelte leicht. "Glaub mir es ist besser wenn er sich nicht an dich erinnert. Obwohl...ach ich weiß nciht. Ist mir eigentlich auch sowas von egal...", murmelte ich und seufzte. Ich strich mir meine Haare hinters Ohr und schaute dann Gedankenverloren auf den Boden während ich weiter mit ihr den Weg entlang und auf die Stadt zuging. "Und Elena...sieht wirklich genauso aus wie ich? Ich hatte leider noch nicht das Vergnügen sie kennenzulernen. Damon und Stefan haben mir nur von ihr erzählt...", sagte ich nachdenklich.

"Haargenau. Das muss man selbst sehen. Woher kennst du eigentlich die Salvatore Brüder?" Sie schien sehr vertraut mit beiden zu sein. Aber dann überlegte ich kurz und dachte, dass das vielleicht zu persönlich war. "Du musst es mir auch nicht erzählen", sagte ich schnell. "Du hälst mich jetzt wahrscheinlich für aufdringlich, nicht wahr?" Ich lächelte sie an. Das dachte ich bei jedem, den ich kennen lernte. Ich versuchte, immer möglichst viel über mein Gegenüber zu erfahren und drängte mich dann meistens auf.

Ich schaute sie eine Weile nachdenklich an und lachte dann leise. "Nein du bist nicht aufdringlich." Ich glaubte das es vielleicht gut wäre mit jemandem darüber zu reden. Ich runzelte kurz die Stirn. "Naja...ob du es glaubst oder nicht...beide sind meine Ex-Freunde.", sagte ich und zuckte die Achseln.

Ich stutzte kurz. "Beide? Tja, dann würde ich sagen, Stefan ist nicht sehr originell, was seinen Frauentyp betrifft. Männer", seufzte ich genervt und verdrehte die Augen.

Ich lachte leise. "Jap, beide.", sagte ich und grinste. "Und das mit Stefan ist genau das was ich mir auch gedacht habe.", sagte ich und verdrehte ebenfalls die Augen. "Naja was solls." Ich zuckte die Achseln und lachte noch leise. Ich seufzte. War der Knof für meine Gefühle wieder funktionstüchtig...oder spielte ich mir jetzt selber vor das alles gut war? Ich runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. ein...das waren alles nur ansätze eines lachens und guter Laune...ich war gebrochen...das würde nie mehr heilen...vielleicht war es besser so.

Sie sah geknickt aus, als sie von den beiden sprach. Vermutlich waren sie nicht im Guten auseinander gegangen, wenn sie so über sie sprach. Aber ich fragte nicht nach. Das wäre wirklich zu privat und es ging mich auch nichts an. "Ich denke, du musst dich Mal mit Elena treffen. Es würde dich umhauen, denke ich. Wie ein Spiegelbild."

Ich grinste. "Ja das sollte ich wirklich malt tun.", sagte ich und grinste. "Wenn ich schon andauernd mit ihr verwechset were muss ich sie ja zumindest mal gesehen haben...aber ehrlich ich kann mir nicht erklären wieso sie aussieht wie ich.", sagte ich und runzelte die Stirn.

"Wenn du willst, organisiere ich das gerne. Ich kenne Elena ganz gut, das dürfte eigentlich kein Problem sein. Soll ich?" Ich hoffte auf ein Ja, dann würde ich hier wenigstens etwas zu tun haben und müsste nicht im Wald herum laufen.

[tbc. Katies Haus - Flur]

Ich lachte leise. "Klar, mach das ruhig. Ich bin schon gespannt.", sagte ich und lächelte. "Das wird sicher witzig.", sagt eich und grinste. Ich wusste nicht ob das wirklich witzig wird. Vielleicht würde das auch schlecht für Elena enden. Aber was sollstreffen wollte ich sie, so oder so. Wir liefen eine Weile weiter bis wir letztendlich in der Stadt standen. "So...bittesehr. Ich denke dein Zuhause findest du ohne mich.", scherzte ich. "Und sobald du was mit Elena besprochen hast...melde dich einfach..ich bin sicher wir sehen uns öfter...sonst sag einfach Stefan er soll mir ne Botschaft überbringen. Oder du kommst zu mir...ich wohne im Salvatore Haus.", sagte ich nachdenklich. "Frag lieber nicht...", fügte ich noch hinzu. "Ich muss jetzt auch wieder nach Hause...wir sehen uns...", murmelte ich. Dann schluckte ich schwer und ging an ihr vorbei, durch die Stadt und dann zum Salvatore Haus.


[tbc Mystic Falls - Haus der Salvatores Wohnzimmer - So gut wie tot]

[pp Haus der Salvatores Wohnzimmer]

Ich war also in den Wald geportet und wusste ehrlich nicht was ich machen sollte. Also hatte ich eine Weile einfach nur da im Schnee gesessen und ab und zu geweint. Solange bis meine Nase so dolle lief, das die Ärmel meines Pullovers mir nicht mehr halfen und ich mir ein Taschentuch suchen musste. Ich seufzte, stand auf und portete mich zu Daddys Haus, ich holte schnell meine CD aus dem Cd-Player und verschwand dann genauso leise wieder aus dem Haus, wie ich gekommen war. Ich lief ein bisschen durch die Stadt und schmunzelte. Nirgendwo fand ich Taschentücher. Und mir war kalt. Eiskalt. Meine Hose und mein Pullover waren nass von dem Schnee und ich war echt böse auf Dad. So schnell würde ich ihn nicht mehr besuchen. Ich seufzte und ging dann zu einem Haus.

[tbc Haus der Samra's - Wohnzimmer]